4. Überblick und Tendenzen des deutschen Biomarktes

Was steht nun hinter diesem deutschen Biomarkt! Welche Bedeutung haben Agöl, Gäa, Naturkost, Ecovin, Füllhorn, oder das Thüringer Öko Herz. Der Biomarkt selber steht für all die Marken, die sich einer gesunden, aber auch einer humanären Esskultur verpflichtet fühlen. Ein wichtiger Schritt um Tierseuchen und anderen Krankheiten, die teilweise auch den Menschen befallen können, vorzubeugen.

Ökologische Tierhaltung seit Anfang 2000 durch die EU zertifiziert! Etwas spät!
Glückliche Kühe für glücklichere Menschen

4.1. Verbände und andere Initiativen des deutschen Biomarktes

4.2. Lösung des Versorgungsproblems

4.3. Staatliche Eingriffe

4.4. Aussichten des deutschen Biomarktes


4. Überblick und Tendenzen des deutschen Biomarktes

Der ökologische Landbau wird in Deutschland durch den Trend zur gesunden und umweltbewußten Ernährung gefördert. Nach einer Umfrage der CMA, Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft, kauften rund 17% der Kunden des herkömmlichen Lebensmittelhandels vor allem aus Gesundheitsgründen regelmäßig Öko-Erzeugnisse. Damit hat sich der Anteil der Bio-Kundschaft seit 1990 verdoppelt. Ein Trend, der sich aus den Krisen der konventionellen Landwirtschaft der letzten Jahre, wie Probleme mit Rinderwahnsinn (BSE) und Schweinepest, entwickelte.1 Die konventionelle Tierhaltung, die dem Verbraucher die Massentierhaltung mit Tiermehl, Wachstumspräparaten, gesundheitsvorsorgenden Antibiotika, artenwidriger Tierhaltung und Transport auferlegt, verunsichert diesen zunehmend, so daß die Qualitätssicherheit deutscher Lebensmittel für 57,5% der Verbraucher nicht mehr gegeben ist.2 Der Verbraucher sucht vermehrt nach ökologischen Produkten (siehe Abbildung 8). Motive


Motive für den Kauf von Bioprodukten

Abbildung 8: Gründe für einen Einkauf ökologisch erzeugter Nahrungsmittel in Prozentanteil 19963


wie Gesundheitsaspekte, höherer Qualitätsstandard, besserer Geschmack und mehr Zufriedenheit machen deutlich, daß sich ein Wandel vollzogen hat. Vor allem durch ständig neue Lebensmittelskandale hat sich der Zusatznutzen “Umwelt” zu einem nachfragewirksamen Gebrauchsnutzen gewandelt. Während zu Beginn der Biowelle Naturkostläden, Reformhäuser und Direktanbieter auf Wochenmärkten und im Betriebsverkauf die einzigen Versorgungsquellen waren, haben mittlerweile auch große Handelsunternehmen wie Rewe erkannt, daß die wachsende Nachfrage für Bioprodukte eine Positionierung im klassischen Lebensmittel-Einzelhandel lohnenswert macht. Man rechnet bei einer leichteren flächendeckenden Verfügbarkeit von Ökoprodukten damit, daß der Absatz von heute auf morgen verdoppelt werden könnte.4 Rewe hat mit seinem Ökolabel “Füllhorn” bereits ein kontinuierliches Umsatzwachstum erreicht.5 Mit Öko-Lebensmitteln wird in Deutschland jährlich ein Umsatz von rund 3 Mrd. DM gemacht, damit war es 1997 noch das Land mit dem höchsten Umsatz in Europa.6 Die verbreitesten Kennzeichen des Lebensmittel-Einzelhandels sind:

handels-

eigene Ökomarke


erhältlich bei

angewandte

Rahmenrichtlinien




    Kaiser´s

    Tengelmann

    Grosso

    Magnet

Bei pflanzlichen Erzeugnissen gilt die EG-Öko-VO. Erzeugnisse tierischen Ursprungs müssen die Richtlinien der IFOAM erfüllen.7





    Rewe-Supermärkte

    HL-Märkte

    miniMal-Märkte

    toom-Märkte

Bei pflanzlichen Erzeugnissen gilt die EG-Öko-VO. Erzeugnisse tierischen Ursprungs müssen die Richtlinien der IFOAM erfüllen.8




Marke für Bioprodukte im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel

Bei pflanzlichen Erzeugnissen gilt die EG-Öko-VO. Erzeugnisse tierischen Ursprungs müssen die Richtlinien der IFOAM erfüllen.9


Abbildung 9: Biomarken des Lebensmitteleinzelhandels



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1Vgl. BUND (1997): Argumente, Natürlich vom Acker, S. 10.

2Vgl. AGRA-EUROPE (2.6.1997): Wenig Vertrauen in die Sicherheit der Lebensmittel, EUROPA-NACHRICHTEN 6.

3Vgl. bioFach Nr. 6 (1996): Öko-Markt im Wandel, S. 10.

4Vgl. Stiftung Ökologie und Landbau (1/1995): Gemeinsam neue Wege in der Vermarktung beschreiten, S. 10-13.

5Vgl. Agrarmarkt (7/1998): Branchenreport, Bioproduktion, Boulevard-Bio, S. 6-8.

6Vgl. bioFach Nr. 12 (1997): Situation and Perspectives of the German Bio-Food-Market, S. 31.

7Vgl. Naturkind GmbH (1999): So lecker schmeckt gesund, S. 3.

8Vgl. Agrarmarkt (7/1998): Branchenreport, Bioproduktion, Boulevard-Bio, S. 7.

9Vgl. Bremer Umwelt Beratung e.V. (1997): ALLES ÖKO?!, S. 5-6.